Reise in eine fremde Welt für Schüler*innen der Carlo Schmid Schule in Freiburg

In diesem Schuljahr besuchte die 2-jährige Berufsfachschule (2BFS2) der Carlo Schmid Schule in Freiburg im Rahmen der Schulkinowoche Baden-Württemberg den Film „Welcome to Sodom- dein Smartphone ist schon hier“.

„Wir sind uns gar nicht bewusst, was unser Konsum woanders auf der Welt bewirkt. Wir können so dankbar sein hier zu leben“ war nur eine Reaktion der Schüler*innen. Doch worum ging es im Kino?

Die Verlierer der digitalen Revolution

Der Film zeigt die größte Müllhalde Europas mitten in Afrika und portraitiert die Menschen, die dort wohnen – die Verlierer der digitalen Revolution. Sodom – so bezeichnen die Menschen im westafrikanischen Ghana die etwa 16 km² große Mülldeponie Agbogbloshie nordwestlich der Hauptstadt Accra, auf der täglich containerweise illegaler Elektro- und Elektronikschrott aus Europa und Amerika abgeladen wird.

Die Geräte werden von den etwa 6.000 Menschen, die in Slums auf und um der Mülldeponie leben, zerlegt. Die wichtigen Rohstoffe Kupfer, Aluminium, Zink und Eisen werden zur Wiederverwertung verkauft und landen so auf dem Rückweg nach Europa wieder in den Herstellerländern. Durch die unsachgemäße Verwertung wandern aber giftige Rohstoffe wie Blei, Phosphor, Cadmium, Quecksilber und Arsen in den Boden, das Grundwasser und das Wasser der Lagune. Diese Lagune war bis zur Jahrtausendwende ein Vogelschutzgebiet.

Um an die Rohstoffe zu gelangen, werden die Kunststoffgehäuse der Computer und Monitore verbrannt. Dies setzt Dioxine und andere gefährliche Substanzen frei, die dann durch die Atemwege in den Blutkreislauf gelangen.1

Schockreaktionen der Jugendlichen

„Wie können die Leute mit soviel Müll leben? Wieso machen wir das? Wie können wir das aufhalten? Ich wusste schon, dass es schlimm ist, aber dass es so extrem ist! Dass die Menschen dort überhaupt noch weiße, saubere Kleidung haben? Echt krass!“. Dies waren weitere Reaktionen der Klasse. Das Schicksal der Menschen von Agbogbloshie brachte die Schüler*innen ins Grübeln. Die Diskussion über den Film wird in den Fächern Wirtschaftsgeographie und Ethik weitergehen.