Gleichstellungsbeauftragte Susanne Brückner besuchte die Carlo Schmid Schule anlässlich „100 Jahre Frauenwahlrecht“

In der Carlo Schmid Schule in Pforzheim gastierte die Wanderausstellung der Landeszentrale für politische Bildung zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“. Sie wurde von den Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Pforzheim, Susanne Brückner und dem Enzkreis initiiert.

In diesem Zusammenhang besuchte die Gleichstellungsbeauftragte Ende März die Carlo Schmid Schule und so bekamen zwei Klassen der zweijährigen Berufsfachschule und die Eingangsklasse des Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums die Gelegenheit, sich zu einem Austausch und einer regen Fragerunde mit Susanne Brückner im Café Carlo zu treffen.

Für diesen besonderen Tag hatte die Eingangsklasse des Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums in den vergangen drei Wochen eine Projektarbeit mithilfe ihrer iPads vorbereitet und die Veranstaltung mit einer Präsentation eröffnet, die durch unterschiedliche Musikstücke gestützt wurde. Diese thematisierte sowohl bedeutende Vertreterinnen der Zeitgeschichte, die sich für das Frauenwahlrecht einsetzten, als auch die weltweite Entwicklung und Bedeutung der Gleichberechtigung.

„Die Ausstellung hat mich sehr angesprochen, da passend zum 100-jährigen Frauenwahlrecht die bedeutendsten Frauen mit ihren Ideen und Ansichten vorgestellt wurden. Die Ausstellung war auch der Grund für unsere Präsentation über das Thema Gleichberechtigung“, erzählte die 17-jährige Hanna begeistert.

Im Anschluss an die Präsentation gab Susanne Brückner den Schüler*innen einen Einblick in ihre Arbeit. Dabei fokussierte sie sich primär auf das politische Geschehen der Stadt Pforzheim und die besonderen Aufgaben einer Gleichstellungsbeauftragten. Schnell kamen hierbei interessierte Beiträge der Schüler*innen hinzu, die in eine offene Diskussion übergingen. „Es ist schön zu sehen, wie sich viele Frauen damals und heute für die Frauenrechte eingesetzt haben. Ohne diese Frauen könnten wir als Frauen nicht so viel erreichen“, stellte die 17-jährige Anna fest. Das Interesse der Schülerschaft lag dabei vor allem im Themenbereich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und mangelnden Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. Ebenso wurde der Aktualitätsbezug zur Gender-Debatte hergestellt und über die Schwierigkeiten diskutiert, die Männer in Betrieben erwarten, wenn sie um Elternzeit bitten.

Susanne Brückner beantwortete alle Fragen geduldig und detailliert, dabei konnte sie auch von einigen Projekten der Stadt Pforzheim berichten, die einen Teil ihrer Arbeit ausmachen.

Das Jubiläum des Frauenwahlrechts dürfe auf keinen Fall untergehen und müsse von der jungen Generation als ein Privileg erkannt werden, das ein entscheidendes Element unserer Demokratie darstellt. Ein Gefühl der Selbstverständlichkeit sei diesbezüglich ein großer Fehler, so Brückner. Besonders als junge Generation solle man es nicht hinnehmen, dass es in der Gesellschaft eine „scheinbar korrekte“ Rollenverteilung gäbe, sondern diese immer wieder aufs Neue hinterfragen. In diesem Zusammenhang motivierte Sie die Schüler*innen dazu, Demokratie bewusst zu leben und sie mitzugestalten, indem man das Privileg, wählen zu gehen, schätzt und nutzt. Gleichstellung bedeute nicht, dass die Frauen die Männer verdrängen, sondern dass sie das bekommen, was ihnen zusteht. Diese Kernaussage von Susanne Brückner blieb vielen Zuhörer*innen im Gedächtnis, wie beispielsweise Muhammed, 21 Jahre: „Was mir am meisten gefallen hat, war, dass die Frauenrechte angesprochen wurden und dass die Frauen heutzutage ihre Rechte haben“, erklärte er.

Insgesamt wurde diese Veranstaltung von allen Teilnehmenden als äußert gewinnbringend wahrgenommen und motivierte dazu, sich auch weiterhin mit der Thematik der Gleichstellung zu befassen und mit einer offenen Einstellung diesbezüglich durchs Leben zu gehen.

Die Ausstellung „100 Jahre Frauenwahlrecht“ – wurde innerhalb des Gemeinschaftskunde- und Geschichtsunterricht von Klassen aller Schularten besucht und auf unterschiedliche Art und Weise vor- und nachbereitet.