Stefanie Wally stellt „Akte Luftballon“ vor

Schülerinnen und Schüler erleben deutsch-deutsche Zeitgeschichte hautnah

Stefanie Wally, Autorin von „Akte Luftballon“, besuchte am 14. Januar 2019 die Carlo Schmid Schule und hielt dort für die beiden 2-jährigen Berufsfachschulklassen der Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger eine inspirierende Lesung über ihre persönliche deutsch-deutsche Geschichte, über Mut und Menschlichkeit im einst geteilten Deutschland.

„Ein Luftballon fliegt in die Welt, 20.03.77….“, so begann Stefanie Wally die Lesung mit Auszügen aus ihrem 2016 erschienenen Buch „Akte Luftballon“. „Ich möchte Sie auf eine Reise in ein anderes Deutschland einladen, eine andere Zeit“, fährt sie fort. Ihr Buch ist Zeitgeschichte. Wally erzählt über ihre langjährige Freundschaft, die als 6-Jährige mit einem gelben Luftballon begann, der 500 km weit vom Raum Heidelberg in den Osten zur gleichaltrigen Anke flog. Der Luftballon führte zu einer bis heute andauernden wunderbaren Freundschaft, die schwierige politische Umstände überstand.

Die Kinderpflege-Klassen behandeln Wallys Buch im Unterricht. Ihr Buch ist zum diesjährigen 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls aktueller denn je. Das Herzstück des Buches sind Briefe, die die Geschichte sehr greifbar machen. Das Buch befasst sich dabei auch mit dem unfairen politischen System der DRR und die permanente Überwachung durch die Stasi, die auch vor Stefanie Wallys und Ankes Briefen nicht Halt machte. „Meine Geschichte handelt von Mut, Haltung, Zivilcourage, die gerade in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich sind“, erzählte Wally. Ihr geht es darum, jungen Menschen einen persönlichen Einblick in die Situation der Menschen im Buch zu geben, erklärte sie, „wenn Zeitzeugen berichten, bekommt man eher ein Gefühl dafür“.

Im Sommer 1988 nach 10 Jahren der Freundschaft, schafften die beiden es endlich sich während einer Klassenfahrt Stefanie Wallys nach Ostberlin das 1. Mal zu sehen. Das Treffen war überwältigend für beide! Kurz danach reiste auch Stefanie Wally in Ankes Heimat bei Meißen. Seit dem Mauerfall und der jetzigen damit einhergehenden Reisefreiheit können sich die Freundinnen sehen, wann immer sie es möchten.

Die Resonanz in der Diskussionsrunde am Ende der Lesung war riesig. „Ihr Buch vermittelt Werte, die wir den Kindern, die wir erziehen, weitergeben können. Zudem haben Sie damals sehr viel Mut bewiesen und ich finde Ihre Geschichte macht Mut, zu sich selbst zu stehen“, sagte Agata aus dem 2. Ausbildungsjahr begeistert, „ich lese Ihr Buch gerade und freue mich wirklich auf jede weitere Zeile!“

Zum Schluss hatte Stefanie Wally noch eine wichtige Botschaft für die Schülerinnen und Schüler: „Politik fängt im Miteinander an. Sie fängt schon damit an wie man in der Schule miteinander umgeht“. Anschließend stand Wally zahlreichen Jugendlichen noch weiter Rede und Antwort und signierte ihnen dabei ihr Buch.